Sonntag, 25. Oktober 2009
Jägerlatein
Sammler, Antiquare und andere Profis flunkern gern, wenn sie bei uns einkaufen. Sei es, um den Preis zu drücken, sei es, um unschuldiger dazustehen. Gestern waren gleich zwei dieser Wale im Laden, erkannten sich auch gegenseitig, würdigten einander keines Blickes und logen – mutmaßlich – munter darauf los. „Ich suche für meine Mutter etwas über Porzellan“. Das klingt einfach preisdrückender als wenn man etwa gleich ausplaudern würde, daß man Spezialist für deutsches und französisches Biskuitporzellan des 18. und 19. Jahrhunderts ist und einem genau dieses eine Buch in der Sammlung fehlt. Noch schöner die Frage nach Büchern aus dem „III. Reich“, denn man hätte einen Freund in Israel, der so etwas sammelt. Besser als wenn man sich zu einem unverbesserlichen, aber stinkreichen Nazikunden bekennen müßte.
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