Freitag, 11. Dezember 2009

Franz Josef Wagners brisanteste Geschichte

Natürlich lag es in einer der letzten Bananenkisten, in jenem unscheinbaren Karton, der wohl bereits seit den ersten Tagen im hintersten Winkel des Buchladens lag, zwischen Franz-Josef Degenhardt („Laßt nicht die roten Hähne flattern“) und Werner W. Diefenbachs „Amateurfunk-Handbuch“, in einer jener Kisten, denen man sich erst Monate später widmet, wenn es draußen graut und schneit, drinnen trotz Vorweihnachtszeit kein Kunde stöbert und man eher zufällig, denn instinktiv auf Schatzsuche geht. Die letzte Kiste also. F.J. Wagner. „Big Story“. Ein Allerweltsname, aber bei dem Titel klare Sache. Franz Josef Wagner. Der Gossen-Goethe und Kurzstreckenmeister der zwei Dutzend Post-Zeilen hat also ein ganzes Buch geschrieben, 320 Druckseiten, sogar mehrere, etwa „Das Ding“, „Boris“ (nicht ein- und dasselbe!?). „Es war die brisanteste Geschichte, die sie je gehört hatten – heiß wie die Sonne Afrikas, wo sie ihr Leben riskierten für die Big Story“, lockt der Titel. Und das Buch endet: „Was er da wieder dachte. Was für einen Scheiß er dachte. Er mußte aufhören zu denken. Für allemal. Jetzt.“ Jeden sich anbietenden Kalauer erspare ich mir. Jetzt.

Keine Kommentare: