Mittwoch, 9. Januar 2008
Donnerstag, 3. Januar 2008
Die letzte Vorstellung
Gegen 9 Uhr haben wir mit dem Ausräumen angefangen, und um halb vier waren mein Bruder, seine Frau, ich und der Lademeister fertig.
Short Stories (5): Brennen
(für Wanda)
„morgen wirst du dich nicht mehr bewegen können, das verspreche ich dir“
Er lachte lauthals auf. Darauf freue ich mich, sagte er. Ich sehe sie an, die beiden, wie sie in den entgegen gesetzten Enden einer abgewetzten Ledercouch sitzen. Die Körper einander zugewandt. Die Augen in die des Anderen gebohrt. Als würden sie nur darauf warten, dass es geschieht. Sein Kopf dreht sich in meine Richtung und die Vorfreude ist nicht zu übersehen. Das Morgen. Dann, ihre Nasenflügel zittern leicht, sie atmet und ihre Gedanken weilen in der Zukunft. Meine Arme schmerzen, sagt er und meine Beine auch. Beide lachen. Wann hörte ich das letzte Mal diesen Satz von einer Frau? Nicht, als ich mit Wanda in die Berge wollte, dort keuchten wir uns beide die stadtverlassene Lunge aus dem Leib. Leib. Kennt ihr Majakowski, frage ich, und seine Wirbelsäulenflöte? Sie blicken mich an und in ihren Augen nur die stumme Verachtung der Glücklichen, dass ich es gewagt habe, das Band zu unterbrechen, dass sie beide aus den Ecken in die Mitte ziehen wird. Oder die Melancholie der Ziehharmonika, wenn sie einsam an einer Straßenecke von einem längst vorübergegangen Lächeln erzählt? Lass uns mit deinem Pathos in Ruhe, sagt er und sie lächelt nur, lass ihn, er hat ein gebrochenes Herz und einen Tripper vielleicht noch drauf, werfe ich ein. Jetzt lachen wir alle. Ob er noch von Wanda ist, oder von einer Anderen? Aber spielt das eine Rolle, frage ich mich, warum gehst du nicht zu einem Arzt, sagt er. Weshalb sollte ich, warten wir doch erstmal auf das Morgen. „Gestern hast du das schon gesagt, und ebenso vorgestern“. Das Gestern, das Morgen, was interessiert mich das? „Ich weiß“. Du bist ein Idiot, willst du, dass du unfruchtbar wirst, nichts mehr mit deinen Kinderwünschen für später, oder willst du, dass dir langsam der Schwanz abfault. Quatsch, sage ich. Es brennt nur ein bisschen, nicht annähernd so stark, wie ein gebrochenes Herz. Herzen brennen nicht, wenn sie gebrochen sind, sie bluten, sagt sie. Lass mich mit deinem Pathos zufrieden, sage ich. Will noch jemand einen Schluck, fragt er. In der Mitte, die Magnumflasche, erst zur Hälfte geleert, drei Tage alt, aber es schmeckt noch. Es prickelt noch. Leiser. Aber es prickelt noch. Ich muss los, sage ich. Dann verschwinde, antwortet er. „Nach einer Zigarette“ und ich greife in meine Tasche, ziehe Kippen und einen Zettel heraus. Also, Wirbelsäulenflöte, lese ich vor.
Verschon uns bitte. Siehst du nicht, dass wir glücklich sind? Natürlich und deswegen schenke ich euch das. Als Dreingabe sozusagen. Wenn es sein muss, aber mach schnell, sagt sie. Achtzehn nach Zwölf. Das Morgen, es nähert sich. Die Distanz zwischen den beiden ist kleiner als zuvor. Sie hat ihre Beine über die seinen gelegt, und irgendwie sieht das schön aus. Richtig. Während ich mich räuspere, spüre ich, dass ich dieses Spiel nicht zu weit treiben kann. Na mach, lies es vor und dann mach, dass du verschwindest. In seinen Worten liegt weniger Ernst, als man vermuten möchte und mehr Schwere, als seine Lachfalten zugeben wollen. Gut, gut, nur dieses eine Gedicht, als Abschiedsgruß, wenn ihr also gestattet? Ich hebe an, lese langsam. Als wäre es nicht das erste Mal, dass ich eines vortrage. Es ist das erste Mal. Ich glaube, das letzte Mal liegt neunzehn Jahre zurück und ich stand mir vier anderen in einer Reihe, wir mussten die Bürgschaft hersagen, immer abwechselnd eine Strophe. Ich war dreizehn und hatte nicht den blassesten Schimmer. Aber jetzt lese ich die Worte eines Anderen und versuche sie durch das Lesen zu meinen zu machen. Sie zu leben, zu erleben und das nicht nur damit ich spüre, dass ich lebe. Es ist mein erstes Mal. Schön, sagt sie. Typisch für dich, sagt er. Lass mich mit deinem Quatsch in Ruhe. Und ich weiß, dass er es nicht genauso meint wie er das sagt. Worauf wollen wir trinken, frage ich und hebe mein Glas. Auf euch, sage ich. Auf dich sagt sie. Auf uns, sagt er. Ich hätte noch das mit den Tuberosen, sage ich, ich könnte es auswendig, „... dass uns nach all der heißen Tagesglut, nicht eine Nacht gehört...“ jetzt geh endlich, und er tritt halbherzig nach mir, ihre Beine hüpfen. „Hey“, beschwert sie sich. Sie hat schöne Beine. Langsam, als müsste ich jeden Moment auskosten, wie ich jeden Moment auskoste, wenn ich diese Geschichte erzähle, erhebe ich mich. Langsam greife ich nach meinem Mantel. Schwinge mich hinein. Küsse ihre Hand. Schüttle die seine. Macht es gut, ihr beiden, aber nicht zu lang. Und nicht zu oft. Diesmal ist sein Ärger echter. Raus, ist alles, was er sagt. Weißt du, fährt er fort, wenn du nicht ein so verdammter Idiot wärst, wäre ich langweilig, falle ich ihm in seinen Satz. Ich weiß, sage ich. Schenk es dir. Dann, ein schneller Griff, ich bin hinaus zur Tür, die halbvolle Flasche in meiner Hand. Sein Schuh prallt gegen das Holz. Draußen auf der Straße, Neujahr. Ich schwenke meine Flasche, als wäre es die Trikolore, inmitten von Scharen von Menschen. f.k.
„morgen wirst du dich nicht mehr bewegen können, das verspreche ich dir“
Er lachte lauthals auf. Darauf freue ich mich, sagte er. Ich sehe sie an, die beiden, wie sie in den entgegen gesetzten Enden einer abgewetzten Ledercouch sitzen. Die Körper einander zugewandt. Die Augen in die des Anderen gebohrt. Als würden sie nur darauf warten, dass es geschieht. Sein Kopf dreht sich in meine Richtung und die Vorfreude ist nicht zu übersehen. Das Morgen. Dann, ihre Nasenflügel zittern leicht, sie atmet und ihre Gedanken weilen in der Zukunft. Meine Arme schmerzen, sagt er und meine Beine auch. Beide lachen. Wann hörte ich das letzte Mal diesen Satz von einer Frau? Nicht, als ich mit Wanda in die Berge wollte, dort keuchten wir uns beide die stadtverlassene Lunge aus dem Leib. Leib. Kennt ihr Majakowski, frage ich, und seine Wirbelsäulenflöte? Sie blicken mich an und in ihren Augen nur die stumme Verachtung der Glücklichen, dass ich es gewagt habe, das Band zu unterbrechen, dass sie beide aus den Ecken in die Mitte ziehen wird. Oder die Melancholie der Ziehharmonika, wenn sie einsam an einer Straßenecke von einem längst vorübergegangen Lächeln erzählt? Lass uns mit deinem Pathos in Ruhe, sagt er und sie lächelt nur, lass ihn, er hat ein gebrochenes Herz und einen Tripper vielleicht noch drauf, werfe ich ein. Jetzt lachen wir alle. Ob er noch von Wanda ist, oder von einer Anderen? Aber spielt das eine Rolle, frage ich mich, warum gehst du nicht zu einem Arzt, sagt er. Weshalb sollte ich, warten wir doch erstmal auf das Morgen. „Gestern hast du das schon gesagt, und ebenso vorgestern“. Das Gestern, das Morgen, was interessiert mich das? „Ich weiß“. Du bist ein Idiot, willst du, dass du unfruchtbar wirst, nichts mehr mit deinen Kinderwünschen für später, oder willst du, dass dir langsam der Schwanz abfault. Quatsch, sage ich. Es brennt nur ein bisschen, nicht annähernd so stark, wie ein gebrochenes Herz. Herzen brennen nicht, wenn sie gebrochen sind, sie bluten, sagt sie. Lass mich mit deinem Pathos zufrieden, sage ich. Will noch jemand einen Schluck, fragt er. In der Mitte, die Magnumflasche, erst zur Hälfte geleert, drei Tage alt, aber es schmeckt noch. Es prickelt noch. Leiser. Aber es prickelt noch. Ich muss los, sage ich. Dann verschwinde, antwortet er. „Nach einer Zigarette“ und ich greife in meine Tasche, ziehe Kippen und einen Zettel heraus. Also, Wirbelsäulenflöte, lese ich vor.
Verschon uns bitte. Siehst du nicht, dass wir glücklich sind? Natürlich und deswegen schenke ich euch das. Als Dreingabe sozusagen. Wenn es sein muss, aber mach schnell, sagt sie. Achtzehn nach Zwölf. Das Morgen, es nähert sich. Die Distanz zwischen den beiden ist kleiner als zuvor. Sie hat ihre Beine über die seinen gelegt, und irgendwie sieht das schön aus. Richtig. Während ich mich räuspere, spüre ich, dass ich dieses Spiel nicht zu weit treiben kann. Na mach, lies es vor und dann mach, dass du verschwindest. In seinen Worten liegt weniger Ernst, als man vermuten möchte und mehr Schwere, als seine Lachfalten zugeben wollen. Gut, gut, nur dieses eine Gedicht, als Abschiedsgruß, wenn ihr also gestattet? Ich hebe an, lese langsam. Als wäre es nicht das erste Mal, dass ich eines vortrage. Es ist das erste Mal. Ich glaube, das letzte Mal liegt neunzehn Jahre zurück und ich stand mir vier anderen in einer Reihe, wir mussten die Bürgschaft hersagen, immer abwechselnd eine Strophe. Ich war dreizehn und hatte nicht den blassesten Schimmer. Aber jetzt lese ich die Worte eines Anderen und versuche sie durch das Lesen zu meinen zu machen. Sie zu leben, zu erleben und das nicht nur damit ich spüre, dass ich lebe. Es ist mein erstes Mal. Schön, sagt sie. Typisch für dich, sagt er. Lass mich mit deinem Quatsch in Ruhe. Und ich weiß, dass er es nicht genauso meint wie er das sagt. Worauf wollen wir trinken, frage ich und hebe mein Glas. Auf euch, sage ich. Auf dich sagt sie. Auf uns, sagt er. Ich hätte noch das mit den Tuberosen, sage ich, ich könnte es auswendig, „... dass uns nach all der heißen Tagesglut, nicht eine Nacht gehört...“ jetzt geh endlich, und er tritt halbherzig nach mir, ihre Beine hüpfen. „Hey“, beschwert sie sich. Sie hat schöne Beine. Langsam, als müsste ich jeden Moment auskosten, wie ich jeden Moment auskoste, wenn ich diese Geschichte erzähle, erhebe ich mich. Langsam greife ich nach meinem Mantel. Schwinge mich hinein. Küsse ihre Hand. Schüttle die seine. Macht es gut, ihr beiden, aber nicht zu lang. Und nicht zu oft. Diesmal ist sein Ärger echter. Raus, ist alles, was er sagt. Weißt du, fährt er fort, wenn du nicht ein so verdammter Idiot wärst, wäre ich langweilig, falle ich ihm in seinen Satz. Ich weiß, sage ich. Schenk es dir. Dann, ein schneller Griff, ich bin hinaus zur Tür, die halbvolle Flasche in meiner Hand. Sein Schuh prallt gegen das Holz. Draußen auf der Straße, Neujahr. Ich schwenke meine Flasche, als wäre es die Trikolore, inmitten von Scharen von Menschen. f.k.
Zurück ins Prekariat
Der offensichtlichste Unterschied zwischen meinem Leben als Buchhändler und der Existenz eines Freelancers: Ich brauchte mich mit niemandem zu verabreden, denn meine Freunde kamen von selbst in den Laden. Ich mußte keine Mädels in Cafés oder auf der Straße ansprechen, denn sie kamen in meinen Laden. Ich mußte mir kein Geld leihen, denn als Händler haste immer Cash in de Täsch.
Mittwoch, 2. Januar 2008
Und nun?
Das Jahr 2008 hat irgendwie ohne mich angefangen, zumindest was Formalia wie einen neuen Terminkalender oder einen gültigen Presseausweis betrifft. In diesem Blog wird es erst einmal noch ein paar Beiträge geben, bis die Hundert Tage endgültig aufgearbeitet sind. Mein Leben findet ansonsten wieder an altbewährter Stelle teil. Der Barer Straße bleibe ich als Anwohner und Kaffeehausbesucher erhalten. Freitag geht's zum ersten Mal seit einem Vierteljahr aus München raus – nach Berlin (Business) und Heidelberg (Pleasure). Die ersten Aufträge als Journalist, Autor und ZweiNuller warten und vielleicht gibt es in ein paar Monaten einen „Summer of love – 100 Tage Fetisch“ oder eine Variation unserer Bücherspielwiese auf Ibiza oder einfach nur einen entspannten Sommer im Fünfseenland.
Short Stories (4): Nichts bewegen
Nichts bewegen. Nicht sprechen. Nach links sehen.
Gut.
Während sie sprach, drückte sie immer wieder auf den Auslöser. Seltsam, ich werde durch eine Linse betrachtet, bin zum Objekt geworden. Ich hätte gerne die Kamera und würde sie gerne fotographieren, wie sie um mich herumtänzelt, kniet, liegt, steht, immer wieder neue Perspektiven von mir aufzeichnet. Ich sollte die Kamera haben, dachte er. Versuch, durchs Zimmer zu gehen, sagte sie. Oder tanze ein wenig. Linkisch erhob er sich, sein rechtes Bein war eingeschlafen. Ich brauche mehr Wein, sagte er. Dann nimm dir, trink ruhig und sie rückte mit der Kamera näher an ihn heran. Ich würde gerne sehen, wie du gleichzeitig aus einem Glas Rotwein und einem Glas Wasser trinkst, kurz vor deinem Mund treffen sich die beiden Strahlen und vermischen sich. Kriegst du das hin, fragte sie. Klar, ich versuch´s zumindest, er blickte an sich hinunter, vielleicht sollte ich mich ausziehen, ich würde meine Sachen nicht versauen und der Wein, das Wasser hätten einen netten Aspekt, wenn es an mir herunter tropft, dachte er. Geht es noch, fragte sie und legte eine neue Platte auf. Achtziger Jahre. Will sie, dass ich mich ausziehe, fragte er sich, oder dass ich anfange verrückt in Zeitlupengeschwindigkeit zu tanzen? Stehe, sitze, gar nichts tue? Er setzte sich erneut auf einen der Hocker, der am Tresen stand. Ich will rauchen, sagte er. Dann rauch eine, aber lass dir Zeit, wenn du sie anzündest. Tu was du willst, solange du es langsam machst. Unnatürlich langsam, verstehst du, sagte sie. Unnatürlich langsam, wiederholte er, schon gut. Es begann zu schmerzen. Jede Bewegung seines Körpers. Wenn ich rauche, dann möchte ich rauchen, dachte er und wenn ich trinke, dann möchte ich trinken und wenn ich tanze dann möchte ich tanzen.
Drei Tage zuvor hatte sie ihn auf der Straße angesprochen. Er stand an einer Ecke, morgens. Wartete und machte nichts.
Kann ich sie fotographieren, hatte sie gefragt. Er hatte nichts geantwortet. Dann, „would you be interested in being a photo model?“ Er hatte nichts gesagt. Nur geradeaus geblickt, hinüber auf die andere Straßenseite. Zwei alte Männer saßen auf hölzernen Klappstühlen. Unterhielten sich. Sie berührte seinen Arm. Leicht. Er drehte seinen Kopf, sah sie an. Groß. Schlank. Hübsch. Dunkler Typ. Ja, sehr gern, hatte er gesagt. Morgen früh, gegen acht, sagte sie, treffen wir uns hier. Ist das in Ordnung? Ich brauche das Morgenlicht. Er hatte genickt. Ist in Ordnung. Ich heiße Martha. Alfred. Er streckte seine Hand aus. Freut mich, sagte sie. Dann ging sie. Er war geblieben. Martha.
Mir ist kalt, sagte er. Und ich möchte eine Pause. Sie setzte die Kamera ab. Ich hoffe, es ist nur ein brauchbares Bild dabei, sagte sie. Wielange fotographierst du schon, fragte er. Sie kam näher, setzte sich auf den Hocker neben ihn. Zehn Jahre, sagte sie. Aber du bist mein erster Mensch. Also der erste Mensch, den ich so sehe. Die Anderen, sie machte eine Pause, gibst du mir eine Zigarette, fragte sie, die anderen waren anders. Feuer auch?
Er beugte sich nach vorn. Danke Alfred. Die Anderen. Er fragte sich, wen sie alles hierher gebracht hatte. Profis? Studenten, die Geld brauchten? Alte, Junge, hübsche und hässliche? Ich glaube nicht, dass ich dein Erster bin, sagte er leise. Sie schwieg.
Sie sieht gut aus, wenn sie raucht, dachte er. Die Art und Weise, wie sie die Zigarette zwischen dem dritten und vierten Finger hält. Ihre Lippen schoben sich leicht nach vorn, wenn sie den Rauch ausblies. Wie ein Pferd. Ein schönes Pferd. Was siehst du mich so an, sagte sie. In ihrer Stimme schwang Unbehagen mit. Du siehst nur selbst gern, oder, fragte er. Voyeurimus. Ich sehe durch die Linse. Meine Welt lebt in Bildern. Du bist eines davon. Wir machen weiter. Das Model bestimmt, was passiert, hatte sie am Morgen gesagt. Hast du so etwas schon einmal gemacht, hatte sie ihn gefragt. Er hatte den Kopf geschüttelt.
Sie erhob sich, ging mit schnellen Schritten zu ihrer Kamera. Er sah sich um. Der Morgen war längst vorüber und das körnige Licht, das sie gesucht hatte, vergangen. Ich hoffe, dass auch nur ein einziges brauchbares Bild dabei ist, hallten ihre Worte wider. Die Hocker, die unordentlich herumstanden. Zwei Matrazen, ein weißes und ein schwarzes Laken. Die obligatorische Wand. Lampen, in verschiedener Höhe auf Stative geschraubt. Ein Kühlschrank und ein Tisch. Drüben, an der anderen Wand eine kleine Tür, daneben eine kleine Lampe. Rot. Der Eingang zur Dunkelkammer. An der Decke, große Fenster, ebenso die Wände. Immer wieder Fenster. Es ist zu hell, dachte er. Bleib da stehen, sagte sie. Es begann erneut. Ihr Finger auf dem Auslöser und seine Körperlichkeit, die sie festzuhalten versuchte. Hol dir die Handschellen und was du sonst noch magst, sagte sie und deutete auf den Schrank. Der Schrank. Er hatte ihn übersehen, oder doch nicht? Langsam ging er darauf zu. Wir machen weiter, bis es dunkel wird. Das Abendlicht. Ich will das Abendlicht. Er griff nach den Handschellen. Mit ein paar schnellen Bewegungen war sie bei ihm. Schob ihn nach zurück, ihre Hände waren nicht sanft. Fesselte ihn mit einer Hand an die Wand. Jetzt, zeig was du kannst, sagte sie und ihr Finger senkte sich wieder. Der Abend würde kommen. f.k.
Gut.
Während sie sprach, drückte sie immer wieder auf den Auslöser. Seltsam, ich werde durch eine Linse betrachtet, bin zum Objekt geworden. Ich hätte gerne die Kamera und würde sie gerne fotographieren, wie sie um mich herumtänzelt, kniet, liegt, steht, immer wieder neue Perspektiven von mir aufzeichnet. Ich sollte die Kamera haben, dachte er. Versuch, durchs Zimmer zu gehen, sagte sie. Oder tanze ein wenig. Linkisch erhob er sich, sein rechtes Bein war eingeschlafen. Ich brauche mehr Wein, sagte er. Dann nimm dir, trink ruhig und sie rückte mit der Kamera näher an ihn heran. Ich würde gerne sehen, wie du gleichzeitig aus einem Glas Rotwein und einem Glas Wasser trinkst, kurz vor deinem Mund treffen sich die beiden Strahlen und vermischen sich. Kriegst du das hin, fragte sie. Klar, ich versuch´s zumindest, er blickte an sich hinunter, vielleicht sollte ich mich ausziehen, ich würde meine Sachen nicht versauen und der Wein, das Wasser hätten einen netten Aspekt, wenn es an mir herunter tropft, dachte er. Geht es noch, fragte sie und legte eine neue Platte auf. Achtziger Jahre. Will sie, dass ich mich ausziehe, fragte er sich, oder dass ich anfange verrückt in Zeitlupengeschwindigkeit zu tanzen? Stehe, sitze, gar nichts tue? Er setzte sich erneut auf einen der Hocker, der am Tresen stand. Ich will rauchen, sagte er. Dann rauch eine, aber lass dir Zeit, wenn du sie anzündest. Tu was du willst, solange du es langsam machst. Unnatürlich langsam, verstehst du, sagte sie. Unnatürlich langsam, wiederholte er, schon gut. Es begann zu schmerzen. Jede Bewegung seines Körpers. Wenn ich rauche, dann möchte ich rauchen, dachte er und wenn ich trinke, dann möchte ich trinken und wenn ich tanze dann möchte ich tanzen.
Drei Tage zuvor hatte sie ihn auf der Straße angesprochen. Er stand an einer Ecke, morgens. Wartete und machte nichts.
Kann ich sie fotographieren, hatte sie gefragt. Er hatte nichts geantwortet. Dann, „would you be interested in being a photo model?“ Er hatte nichts gesagt. Nur geradeaus geblickt, hinüber auf die andere Straßenseite. Zwei alte Männer saßen auf hölzernen Klappstühlen. Unterhielten sich. Sie berührte seinen Arm. Leicht. Er drehte seinen Kopf, sah sie an. Groß. Schlank. Hübsch. Dunkler Typ. Ja, sehr gern, hatte er gesagt. Morgen früh, gegen acht, sagte sie, treffen wir uns hier. Ist das in Ordnung? Ich brauche das Morgenlicht. Er hatte genickt. Ist in Ordnung. Ich heiße Martha. Alfred. Er streckte seine Hand aus. Freut mich, sagte sie. Dann ging sie. Er war geblieben. Martha.
Mir ist kalt, sagte er. Und ich möchte eine Pause. Sie setzte die Kamera ab. Ich hoffe, es ist nur ein brauchbares Bild dabei, sagte sie. Wielange fotographierst du schon, fragte er. Sie kam näher, setzte sich auf den Hocker neben ihn. Zehn Jahre, sagte sie. Aber du bist mein erster Mensch. Also der erste Mensch, den ich so sehe. Die Anderen, sie machte eine Pause, gibst du mir eine Zigarette, fragte sie, die anderen waren anders. Feuer auch?
Er beugte sich nach vorn. Danke Alfred. Die Anderen. Er fragte sich, wen sie alles hierher gebracht hatte. Profis? Studenten, die Geld brauchten? Alte, Junge, hübsche und hässliche? Ich glaube nicht, dass ich dein Erster bin, sagte er leise. Sie schwieg.
Sie sieht gut aus, wenn sie raucht, dachte er. Die Art und Weise, wie sie die Zigarette zwischen dem dritten und vierten Finger hält. Ihre Lippen schoben sich leicht nach vorn, wenn sie den Rauch ausblies. Wie ein Pferd. Ein schönes Pferd. Was siehst du mich so an, sagte sie. In ihrer Stimme schwang Unbehagen mit. Du siehst nur selbst gern, oder, fragte er. Voyeurimus. Ich sehe durch die Linse. Meine Welt lebt in Bildern. Du bist eines davon. Wir machen weiter. Das Model bestimmt, was passiert, hatte sie am Morgen gesagt. Hast du so etwas schon einmal gemacht, hatte sie ihn gefragt. Er hatte den Kopf geschüttelt.
Sie erhob sich, ging mit schnellen Schritten zu ihrer Kamera. Er sah sich um. Der Morgen war längst vorüber und das körnige Licht, das sie gesucht hatte, vergangen. Ich hoffe, dass auch nur ein einziges brauchbares Bild dabei ist, hallten ihre Worte wider. Die Hocker, die unordentlich herumstanden. Zwei Matrazen, ein weißes und ein schwarzes Laken. Die obligatorische Wand. Lampen, in verschiedener Höhe auf Stative geschraubt. Ein Kühlschrank und ein Tisch. Drüben, an der anderen Wand eine kleine Tür, daneben eine kleine Lampe. Rot. Der Eingang zur Dunkelkammer. An der Decke, große Fenster, ebenso die Wände. Immer wieder Fenster. Es ist zu hell, dachte er. Bleib da stehen, sagte sie. Es begann erneut. Ihr Finger auf dem Auslöser und seine Körperlichkeit, die sie festzuhalten versuchte. Hol dir die Handschellen und was du sonst noch magst, sagte sie und deutete auf den Schrank. Der Schrank. Er hatte ihn übersehen, oder doch nicht? Langsam ging er darauf zu. Wir machen weiter, bis es dunkel wird. Das Abendlicht. Ich will das Abendlicht. Er griff nach den Handschellen. Mit ein paar schnellen Bewegungen war sie bei ihm. Schob ihn nach zurück, ihre Hände waren nicht sanft. Fesselte ihn mit einer Hand an die Wand. Jetzt, zeig was du kannst, sagte sie und ihr Finger senkte sich wieder. Der Abend würde kommen. f.k.
Zu guter Letzt: Rumänische Gaunerehren
Um 6 Uhr klingelte der Wecker, kurz vor acht begann dann mein letzter Tag als Buchhändler in der Barer 80. Die Schwerkraft beziehungsweise unzureichende Fähigkeiten weiblicher Hilfskräfte beim Umgang mit Tesa-Film hatten dazu geführt, daß sich die Verhängung der Schaufenster über Nacht teilweise gelöst und den Effekt dramatisch gesteigert hatte, insofern Dank an die Hilfskraft.
Kurz vor 9 war der Laden dann fertig für den Ansturm der Schnäppchenjäger: Jedes Buch 1 Euro! Aber erst einmal war Ruhe im Karton.
Begehrter als die Bücher schienen die Poster zu sein: Justin sicherte sich „À bout de souffle“, f.k. einen Arno Schmidt und Narziss – fernmündlich zugeschaltet – die Säufernase Bukowski.
Im Laufe des Tages stieg dann aber die Nachfrage nach den Büchern. Alles 1 Euro: Ich fühlte mich wie im Werbespot, nur daß mich niemand um meine Telefonnummer bat.
Schnäppchen hin, Schnäppchen her, die Kunden wußten die Bücher ehrwürdig zu behandeln, einer trug sie nicht nur auf Händen, sondern sogar auf seinem Familienporzellan.
Weniger ehrwürdig fand ich, daß uns ein Kunde mitten im Schlußverkaufstrubel ausgerechnet ein altes rumänisches 50-Bani-Stück statt 50 Cent unterjubelte. Uns mit rumänischem Geld zu bescheißen, das ist nahezu genial.
Dermaßen in meiner Ganovenehre heraus- gefordert, konnte ich mich aber schnell bewähren: Im dicht gefüllten Laden gab die Kasse auf, natürlich mit verschlossener Geldlade. Der Einsatz unseres üblichen Einbrecherwerkzeugs hinterließ gerade mal ein paar müde Kratzspuren als Zeugnis der vergeblichen Versuche, die Kasse zu knacken. Aber ein kurzer, fester Schlag mit meiner Faust an der richtigen Stelle, und die Kasse öffnete sich wie von selbst.
Kurz vor 9 war der Laden dann fertig für den Ansturm der Schnäppchenjäger: Jedes Buch 1 Euro! Aber erst einmal war Ruhe im Karton.
Begehrter als die Bücher schienen die Poster zu sein: Justin sicherte sich „À bout de souffle“, f.k. einen Arno Schmidt und Narziss – fernmündlich zugeschaltet – die Säufernase Bukowski.
Im Laufe des Tages stieg dann aber die Nachfrage nach den Büchern. Alles 1 Euro: Ich fühlte mich wie im Werbespot, nur daß mich niemand um meine Telefonnummer bat.
Schnäppchen hin, Schnäppchen her, die Kunden wußten die Bücher ehrwürdig zu behandeln, einer trug sie nicht nur auf Händen, sondern sogar auf seinem Familienporzellan.
Weniger ehrwürdig fand ich, daß uns ein Kunde mitten im Schlußverkaufstrubel ausgerechnet ein altes rumänisches 50-Bani-Stück statt 50 Cent unterjubelte. Uns mit rumänischem Geld zu bescheißen, das ist nahezu genial.
Dermaßen in meiner Ganovenehre heraus- gefordert, konnte ich mich aber schnell bewähren: Im dicht gefüllten Laden gab die Kasse auf, natürlich mit verschlossener Geldlade. Der Einsatz unseres üblichen Einbrecherwerkzeugs hinterließ gerade mal ein paar müde Kratzspuren als Zeugnis der vergeblichen Versuche, die Kasse zu knacken. Aber ein kurzer, fester Schlag mit meiner Faust an der richtigen Stelle, und die Kasse öffnete sich wie von selbst.
Nur noch ... die letzte Vorstellung
Dienstag, 1. Januar 2008
Short Stories (3): Der letzte Tag
Er sollte etwas Besonderes werden, beschloss P.
Wissen Sie, hatte er zu seinem guten alten Freund F. gesagt, wir kannten uns nun schon so viele Jahre. Ja, viele Jahre, hatte F. geantwortet, viele gute Jahre, nicht wahr mein Lieber? Er hatte genickt, wissen sie noch, wie wir im Winter den Mädchen beim Eislaufen schöne Augen machten, nur um dann festzustellen, dass ein Anderer schneller war, denn er hatte schönere Augen gehabt? Oh ja, lächelte auch F. nun, oder die Abende, die vor den Häusern unserer Angebeteten verbrachten, egal, wie kalt oder schwül es auch sein mochte. Ja, sagte P. immer waren die Frauen unser Antrieb gewesen, all die langen Jahre. Sie saßen auf dem Gehsteig, zwei hölzerne Klappstühle stützten ihre alten Körper. Wissen sie, F. sagte P, ich glaube, es ist einfach an der Zeit, zu gehen. Morgen, der letzte Tag und was käme danach? Ist es denn wichtig, zu wissen, was dann kommt, fragte sich P. Lassen sie uns nochmals rauchen, lassen sie uns, ich bin wirklich versucht, dass vorzuschlagen, mein Lieber, lassen sie uns Eislaufen gehen. Eislaufen? Alleine der Gedanke, seine Knie auf den dünnen spitzen Kufen der nicht mehr sehr zuverlässigen Beherrschung seiner Selbst anzuvertrauen, verursachte P. Schmerzen. Er konnte die Stürze bereits fühlen, aber er wusste auch, dass er nach jedem Sturz wieder aufstehen würde. Na gut, der letzte Tag, er sollte etwas besonderes werden, also, lassen sie uns Eislaufen gehen, mein guter Freund.
Sie erhoben sich. Winkten einander zum Abschied zu.
Am nächsten Tag brach die Sonne bereits früh durch die winterlichen Wolken. Sie beschien den kleinen See, an dem die beiden ihr Leben verbracht hatten, Frühlings, Sommers, Herbste und Winter. Ungezählte. Vielleicht dachten einige, die jenen beiden Männern dabei zusahen, wie sie mit wackeligen Knien die ersten Runden drehten, Oh mein Gott, warum tun sie sich das an? Noch dazu hatten P. und F. beschlossen, sich zuerst gegenseitig an der Hand zu halten. Der Sicherheit halber, wie F. gewitzelt hatte.
P. hatte Schmerzen. Körperliche. Und Seelische. Wo ist mein Mut geblieben, die Hand meines Freundes los zu lassen, wo ist mein Wagemut geblieben, jetzt diesem jungen Mädchen hinterher zu schießen, sie zu überholen und dabei zu winken? Er beschleunigte. Sie wollen es noch mal wissen, oder mein lieber P. fragte F.
Ja. Ich will es noch mal wissen.
Es wird ihnen doch nicht zu schnell, ich meine, wenn sie wünschen, dann drehen wir unsere Runden ein bisschen langsamer...
Nein, nein, sagte F. abwinkend, ganz im Gegenteil, geben Sie mir noch eine Runde Zeit, dann bin ich bereit.
P. war dankbar.
Genau eine Runde später ließ F. seine Hand los, fast wäre er gestrauchelt, als sein Freund ihn ohne Vorwarnung los ließ.
Wir sehen uns am Ende der Runde, rief F. und zog davon.
Das werden wir sehen, sagte P. und trat an.
Und die, die zuvor noch zwei alten Männern mit wackeligen Knien mitleidsvoll dabei zugesehen hatten, wie sie sich an einer Sache versuchten, die vielleicht ein wenig zu groß geraten war, die staunten nun.
Die Mädchen winkten zurück.
Die Sonne brach Strahlen auf dem Eis. f.k.
(Foto: zzathras777/flickr)
Wissen Sie, hatte er zu seinem guten alten Freund F. gesagt, wir kannten uns nun schon so viele Jahre. Ja, viele Jahre, hatte F. geantwortet, viele gute Jahre, nicht wahr mein Lieber? Er hatte genickt, wissen sie noch, wie wir im Winter den Mädchen beim Eislaufen schöne Augen machten, nur um dann festzustellen, dass ein Anderer schneller war, denn er hatte schönere Augen gehabt? Oh ja, lächelte auch F. nun, oder die Abende, die vor den Häusern unserer Angebeteten verbrachten, egal, wie kalt oder schwül es auch sein mochte. Ja, sagte P. immer waren die Frauen unser Antrieb gewesen, all die langen Jahre. Sie saßen auf dem Gehsteig, zwei hölzerne Klappstühle stützten ihre alten Körper. Wissen sie, F. sagte P, ich glaube, es ist einfach an der Zeit, zu gehen. Morgen, der letzte Tag und was käme danach? Ist es denn wichtig, zu wissen, was dann kommt, fragte sich P. Lassen sie uns nochmals rauchen, lassen sie uns, ich bin wirklich versucht, dass vorzuschlagen, mein Lieber, lassen sie uns Eislaufen gehen. Eislaufen? Alleine der Gedanke, seine Knie auf den dünnen spitzen Kufen der nicht mehr sehr zuverlässigen Beherrschung seiner Selbst anzuvertrauen, verursachte P. Schmerzen. Er konnte die Stürze bereits fühlen, aber er wusste auch, dass er nach jedem Sturz wieder aufstehen würde. Na gut, der letzte Tag, er sollte etwas besonderes werden, also, lassen sie uns Eislaufen gehen, mein guter Freund.
Sie erhoben sich. Winkten einander zum Abschied zu.
Am nächsten Tag brach die Sonne bereits früh durch die winterlichen Wolken. Sie beschien den kleinen See, an dem die beiden ihr Leben verbracht hatten, Frühlings, Sommers, Herbste und Winter. Ungezählte. Vielleicht dachten einige, die jenen beiden Männern dabei zusahen, wie sie mit wackeligen Knien die ersten Runden drehten, Oh mein Gott, warum tun sie sich das an? Noch dazu hatten P. und F. beschlossen, sich zuerst gegenseitig an der Hand zu halten. Der Sicherheit halber, wie F. gewitzelt hatte.
P. hatte Schmerzen. Körperliche. Und Seelische. Wo ist mein Mut geblieben, die Hand meines Freundes los zu lassen, wo ist mein Wagemut geblieben, jetzt diesem jungen Mädchen hinterher zu schießen, sie zu überholen und dabei zu winken? Er beschleunigte. Sie wollen es noch mal wissen, oder mein lieber P. fragte F.
Ja. Ich will es noch mal wissen.
Es wird ihnen doch nicht zu schnell, ich meine, wenn sie wünschen, dann drehen wir unsere Runden ein bisschen langsamer...
Nein, nein, sagte F. abwinkend, ganz im Gegenteil, geben Sie mir noch eine Runde Zeit, dann bin ich bereit.
P. war dankbar.
Genau eine Runde später ließ F. seine Hand los, fast wäre er gestrauchelt, als sein Freund ihn ohne Vorwarnung los ließ.
Wir sehen uns am Ende der Runde, rief F. und zog davon.
Das werden wir sehen, sagte P. und trat an.
Und die, die zuvor noch zwei alten Männern mit wackeligen Knien mitleidsvoll dabei zugesehen hatten, wie sie sich an einer Sache versuchten, die vielleicht ein wenig zu groß geraten war, die staunten nun.
Die Mädchen winkten zurück.
Die Sonne brach Strahlen auf dem Eis. f.k.
(Foto: zzathras777/flickr)
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