Montag, 31. Dezember 2007

Shooting „Die Buchhändlerin“


The last make-over

Studentenleben

Bis La- denschluß keine Spur vom Laden- schreiber.

Noch 2 Tage

Sonntag, 30. Dezember 2007

Wucherboulevard

Nichts gegen die lieben Kollegen vom Büchermarkt 69 in der Türkenstraße, aber für drei Euro kriegt man bei uns nicht ein, nicht zwei, son- dern drei Taschenbücher! Aber in der Türkenstraße sitzt das Geld auch lockerer.

Almost no more sex, art & Mulligatawny soup

Montag ist der letzte Tag, an dem man sich bis 14 Uhr bei uns mit wunder- baren Erotika, Kunstbild- bänden und Kochbüchern eindecken kann! Denn nach Silvester geht die erste Fuhre zurück ins Frankfurter Lager und am letzten Tag, Mittwoch, gibt es nur noch besondere Schlußverkaufsware!

Short Stories (2): Ein Herr im besten Alter

Wenn ich das höre, ein Herr im besten Alter, dann denke ich an einen Vater. Also einen, der den Kinderwagen die Straße entlang schiebt und seine Frau nie im Leben betrügen würde, sagt sie. Wenn ich das höre, dann denke ich an einen Mann. Ob der Vater ist, oder nicht, ist mir egal, sagt ihre Freundin. Wenn ich das höre, ein Herr im besten Alter, dann denke ich an mich, sage ich. Kichern. Abschätzige Blicke.

Ich meine, was ist denn ein Herr im besten Alter für euch denn wirklich frage ich. Erfahrung, sagt sie. Geld, sagt die andere. Selbstsicherheit, sagt sie. Die wissen einfach, was sie wollen, sagt ihre Freundin. Ich weiß, was ich will, denke ich mir, aber ist klar, dass es besser ist, jetzt zu schweigen. Stattdessen hebe ich meine Hand. Noch eine Flasche, schicke ich den jungen Kellner wieder fort, in seinen Augen lese ich deutlich den Neid, den er verspürt. Aber das gibt mir keine Genugtuung, im Gegenteil, denn ich weiß, er wird eines Tages meinen Platz einnehmen. Bis es jedoch soweit war, würde ich jeden Moment absolut auskosten. Bis sie mich dann für irgendwelche jungen Männer verlassen würden, würde ich ihre Jugend genießen. Also, der Kellner, hast du gesehen, sagt sie zu ihrer Freundin. Ja, klar, antwortet die andere und mir wird sofort klar, dass ich, egal, wie sehr ich auf mein Alter pochen würde, wie sehr ich meine Erfahrung nach draußen tragen würde, meine Selbstsicherheit und Männlichkeit mit den grauen Schläfen hofierte, jeden Tag ein wenig mehr in eine ganz ausgekochte Unratsache hineingeraten müsste. Müde versuche ich mir den Inhalt meiner Lektüre in der elften Klasse der städtischen Oberschule ins Gedächtnis zu rufen, der Prof. Unrat, wie war das gewesen, es gab da die Dietrichverfilmung, hatte ich auch einmal gesehen. Strumpfband und Gesang, soviel war hängen geblieben. Dann, der ältere Herr, der sich in eine junge Tänzerin verliebte. Die Bedeutung dieser Worte war mir mit siebzehn Jahren natürlich nicht klar gewesen und selbst jetzt, wo ich selbst mit zwei Tänzerinnen an einem Tisch sitze, verstehe ich das Ganze nur undeutlich. Denn soviel steht fest: Ich war sicherlich nicht in eine der beiden verliebt. Ganz im Gegenteil. Das hier war Geschäft. Ein Kontrakt. Geben und Nehmen. Jugendliche Frische gegen Erfahrung. Alltäglich und damit absolut normal. Aber wieso fühle ich mich unbehaglich, als sie anfangen, mit dieser älteren Herrensache? Irgendwann mit Anfang zwanzig, war ich mit einer zusammen gewesen, eine Schauspielschülerin. Klar war mir damals, dass sie nie meine große Liebe sein würde, ebenso wie mir klar war, dass es eine Liason auf begrenzte Zeit sein musste, denn damals waren diese Liasons à durée déterminée gang und gäbe. En Vogue sozusagen. Was hast du gesagt, fragt mich die linke und auch ihre Freundin wendet ihre Aufmerksamkeit sofort wieder in meine Richtung. Was ist En Vogue mein Lieber? Das mein Lieber klingt aus ihrem Mund ein bisschen schmerzhaft. Und abgesehen davon sind Liason und durée déterminée zwei derart gegensätzliche Begriffe, dass sie nicht unter einen Hut zu bringen waren. En Vogue? Ich finde, es ist durchaus en vogue, sich einen älteren Herren zu leisten, oder meint ihr etwa nicht? Genüsslich lehne ich mich zurück, breite die Arme aus, und warte auf ihren Protest. Schließlich habe ich gerade eine Grenze überschritten, die ich nicht überschreiten sollte. Aber zu meinem Erstaunen kommt nichts.

Weder ein geringschätziger Blick, noch ein Wort des Widerspruchs. Noch, was vielleicht in diesem Moment die beste Reaktion gewesen wäre, mir ein Glas ins Gesicht zu schütten und mich einfach sitzen zu lassen. Nein, es kam einfach nichts. Und in diesem Moment passierte etwas Außergewöhnliches. All die Jahre meiner Erfahrung, all der mühsam antrainierte Zynismus, es verschwand einfach so. Wäre mir nicht durch meinen Körper jeden Morgen eindrucksvoll gezeigt worden, dass ich altere, unbarmherzig und unaufhaltsam, ich hätte mich fast für Anfang zwanzig gehalten. Neben mir würden nicht die beiden Mädels sitzen, deren Namen morgen für mich bereits wieder Vergangenheit sind, fünfzig Jahre achtundneunzig Tage und am Tag plus X saß ich mit zweien zusammen, nein, neben mir säße Lara. Lara, die Schauspielschülerin, mit den rötlichen Haaren und dem ewig schmollenden Mund, Lara mit den Frauenaugen und dem Mädchenkörper, Lara mit Herz in der Hand und der Liebe im Mund. Lara, die mich eines Morgens anrief und sagte, wirf meine Sachen weg, wenn du willst, ich bin in Mailand. Ob ich wiederkomme, weiß ich nicht, sei mir nicht böse, aber ich glaube ich werde Model. Lara, was zur Hölle machst du in Mailand, fragte ich damals ungläubig, obwohl ich den nächsten Satz bereits kannte, ich bin mit Antonio hier, sagte sie, erinnerst du dich, Antonio von der letzten Filmparty, auf der wir zusammen waren. Dann sagte sie noch, Ciao, mach's gut und das klang in diesem Moment so endgültig, wie selten in meinem Leben. Lara, hatte ich in den Hörer hinein geschrieen, Lara spinnst du, komm zurück, du brauchst mich doch, und ich brauche dich, und weißt du denn nicht mehr, der Sommer, du und ich? Das hatte sie nicht mehr gehört, vielleicht hatte sie den Hörer selbst noch aufgelegt, vielleicht war es auch Antonio gewesen, der ihr sanft den Hörer aus der Hand genommen hatte, meine sich überschlagende Stimme, die gedämpft aus der Muschel drang und dabei gesagt, No Bella, ist gut. Va Bene. Komm, meine Hübsche, und noch während er den Hörer auf die Gabel warf, ihre Hand genommen, draußen stand dann der rote Alfa Romeo im offenen Verdeck. Tuch im Haar und Sonnenbrille auf ihrer Nase. Er, mit seiner Hand auf ihrem Oberschenkel. Bis heute weiß ich nicht, ob das damals wirklich so passierte oder nicht, denn über die Jahre hatte ich meine Erinnerung daran immer weiter weg geschoben, aber jetzt, die Beiden neben mir, fiel mir Lara ein. Wenn ich damals, aus meiner jungenhaften Unwissenheit heraus eine Grenze überschritten hatte, saß sie nur da und sah mich an. Es passierte oft. Aber nie tat sie das, was ich dann erwartete, immer geschah etwas anderes. Sie überraschte mich öfter, als mich seitdem wieder eine Frau überrascht hatte. Mein Liebster, sagt die eine, die links von mir sitzt, sie legt ihren Kopf an meine Schulter, du bist ein toller Mann. Die andere, die rechte, lehnt sich ebenfalls an. Ja, das bist du wirklich, sagt auch sie. Du bist großzügig. Witzig. Gut aussehend. Charmant, sagt die linke. Eigentlich bist du genau das, was Frauen wollen, sagt ihre Freundin. Ich weiß, was jetzt kommt. Sie würden mir erklären, dass sie schrecklich unglücklich damit seien, dass sie nicht mit mir kommen könnten. Wollen wir uns nicht wieder sehen, fragt mich die linke. Gern, sage ich und sehe der Rechten in die Augen. Die blicken frei und unverfangen zurück, bekommen wir deine Nummer, fragt die Linke. Gern, sage ich und weiß, dass es jetzt unmöglich ist. Morgen, sage ich. Ich gebe dem jungen Mann mit einem leichten Kopfnicken zu verstehen, dass er doch bitte unverzüglich eine weitere Flasche sowie Eis bringen möchte.
f.k.

Die Sonne bringt es an den Tag

Wenn wir nicht Mittwoch schlössen, müßte ich vielleicht tatsächlich mal unsere Scheiben wischen...

Noch 3 Tage

Entzug auf Raten: Heute werde ich zum ers- ten Mal seit dem 22. Sep- tember den Laden nicht be- treten.

Samstag, 29. Dezember 2007

Noch 4 Tage

Nackte Tatsachen

Mit Schwund muaßt rechnen: Jetzt ist auch unsere Ausstellung abgehängt, und die Wände kommen mir ganz nackt vor.

Engel & Bengel

Das 61er hat noch über eine Woche zu, aber wenn sie wie gestern dort kleinere Arbeiten verrichten, erscheint uns Cappuccinisten auch ein Kaffeeengel von vis-à-vis.

Freitag, 28. Dezember 2007

Frühstück – spät, aber süß-sauer

Donnerstag bis drei Uhr gesumpft, Schumann's, X-cess und irgendeine Kaschemme an der Fraunhoferstraße, Wodka-Bier satt, einen Obstler obendrein, dann noch – ohne Dahlmann-Disclaimer – gebloggt und um sieben Uhr früh wieder aus dem Bett. Frühstück ging gar nicht. Auf den letzten Drücker eine Cola gegen den Brechreiz und dann den Laden aufgesperrt. Gegen Mittag dann das Rettungskommando mit Cappuccini, Bruschetta, Gorgonzola-Panini, Joghurt mit frischen Früchten und – auf meine Bitte hin – Suppe süß-sauer vom Asiaten um die Ecke. Déjeuner, nicht sur l'herbe, aber durchaus im Freien.

Short Stories (1): Eine Tüte Leben

Heute hat der Ladenschreiber seinen Arbeitsplatz bezogen und versprochen, neben seiner eigenen literarischen Arbeit jeden Tag eine Kurzgeschichte zu entwickeln. Hier N° 1:

Eine Tüte Leben

Vom gegenüberliegenden Fenster aus konnte er deutlich in den Laden hineinsehen. Gegenüberliegend, das hieß in diesem Fall ein kleines Eckzimmer, im Erdgeschoss. Die Farbe der Hausmauer war irgendeine Mischung zwischen schmutzig grau und braun. Und drüben im Laden brannte immer noch Licht, an einem Sonntagabend, gegen neunzehn Uhr. Eigentlich sollte er seinen Fernseher anschalten, dachte er sich, aber das wahre Leben spielte sich doch draußen ab und draußen hieß in diesem Fall im Laden gegenüber seiner Ecke. Unter den hellen Lichtern sah er eine Frau, die immer wieder zwischen den Regalen an den Wänden, den Tischen mit der aufgestapelten Auslage, der Kasse und der Ladentür hin und her ging, als suchte sie etwas. Was tat sie da? Er sah auch die Bücher, Videos, DVDS und Plakate, die der Laden verkaufte. Im linken Regal neben der Tür standen in folgender Reihenfolge: Sagt Lila. Dann, Valerie Valere, die weiße Mauer. Lebenshilfe für introvertierte Lesben. Geschichte der Aktfotographie. Asian Nudes. Gay and Proud. The body within. Surf is fun. Etc. Etc.

Er kannte alle diese Titel, denn er hatte jeden Tag davor gestanden, seine Augen die Buchrücken entlang wandern lassen. Dann, im Fach darunter: Bondagedreams I-VI. Knoten und die Kunst des Bindens. Zwei Tinto Brass Filme, an diese Titel erinnerte er sich nicht mehr, eine Lolitaverfilmung und ein japanischer Porno. Hatamaguwa hieß der. Nun, er hatte da gestanden und ständig mit seinen Augen den Inhalt hinter den eingeschweißten Folien zu ergründen versucht. Und jedes Mal, wenn er das tat, wusste er, dass die Frau, die dort arbeitete, ihm in den Rücken sah. Ob sie sich etwas dabei dachte, dass er nur dieses eine Regal anziehend fand? Ob sie ihn vielleicht dafür verurteilte, dass er sich eine, zwei Stunden damit aufhielt, einfach nur dazu stehen und zu starren, ja starren, denn anders konnte man das fast nicht mehr nennen, aber nie etwas zu kaufen? Stahl er damit nicht ihre Zeit und die seine? Und genau jetzt, in diesem Moment, starrte er schon wieder. Und sie lief immer noch umher. Was macht sie denn da, fragte er sich, was macht sie da?

Und dann, vielleicht aus einer Laune heraus, entschied er sich dazu, seinen Platz am Fenster des kleinen Eckzimmers zu verlassen. Sich Schuhe anzuziehen, einen Mantel überzuwerfen, einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, die Straße zu überqueren, um dann mit den Worten, „Ich möchte heute etwas bei Ihnen kaufen“ an die Glastür des kleinen Buch,Video,DVD-Ladens zu klopfen und zu hoffen, sie würde ihm öffnen.

Unverständig blickte sie ihn an, noch halb umgedreht und leicht aus der Fassung gebracht, dass erstens jemand an ihrer Tür klopfte, und zweitens etwas durch die Glasscheibe zu ihr sagte, was sie nicht verstand. Sie hob eine Hand zu ihrem Ohr, und er glaubte auf ihren Lippen die Worte, „Was haben sie gesagt, ich verstehe nicht“ zu lesen. Also lächelte er linkisch und wiederholte nochmals, ein wenig lauter, „hallo, ich möchte heute endlich bei Ihnen etwas kaufen“, dabei machten seine Hände eindeutige Bewegungen. Sie blickte ihn an und in ihren Augen konnte er deutlich den Prozess nachvollziehen, der sie nach einem kurzen Moment des Zögerns zur Tür treten ließ, sie öffnete einen Spalt und sagte, „Eigentlich habe ich geschlossen“, „Ich weiß“, sagte er. „ich dachte, ich komme vorbei, denn es brennt Licht und ich, ich würde wirklich gerne etwas bei Ihnen kaufen“

Sie zögerte noch einen weiteren Moment, „na gut“ und er spürte, dass sie vielleicht noch „aus dem linken Regal, oder?“, hätte sagen wollen, aber sie ließ ihn hinein. Wartend blieb sie neben der mittleren Auslage stehen, was würde jetzt passieren, diese Frage stand so deutlich wie unausgesprochen im Raum. „ich hätte gerne ein Kochbuch, einen Film von Tinto Brass, einen Reiseführer für Marokko, eine DVD von den Beatles, das Opus Pistorum von Henry Miller, einen Gedichteband von H. Domin und ...“ Er holte Luft, sie blickte ihn fassungslos an, dann begann sie zu lächeln. Sie zeigte auf das Regal links neben der Tür. Sie wissen ja, wo alles steht, dann ging sie hinter den kleinen Kassentisch und verschränkte die Arme. Als sein Blick auf die Nippelklemme fiel, die am Regal herunterbaumelte, sagte sie, denken sie nicht einmal dran, als wüsste sie genau, wie gerne er sich diese Klemme von ihr hätte anlegen lassen. Aber sie sagte nur, denken sie nicht einmal dran, also ließ er sich alles in eine Tüte packen, ging zurück in sein Eckzimmer, setzte sich, sie ging wieder umher. Ich wollte doch nichts kaufen, dachte er, ich wollte doch nur wissen, weshalb sie dort so unruhig umherging. Sie danach fragen und sie dann bitten, ihm die Nippelklemme zu verkaufen. Nachdem sie ihm das Ding ja nicht anlegen wollte. Ob sie gesagt hätte, die ist unverkäuflich? „denken sie nicht einmal dran.“ Zu viele Möglichkeiten, fand er. Er stellte die Tüte in eine Ecke. Was habe ich jetzt davon, fragte er sich. Er entschied sich für Tinto Brass.
f.k.

Noch 5 Tage

Heute sind die paar Novitäten, die nach dem Weih- nachts- geschäft übrig geblieben waren, ans Barsor- timent zurück. Montag gehen dann die Bildbände, Kochbücher und sonstigen Pretiosen ins Lager zurück, bevor es Mittwoch zum Ausverkauf kommt. Also ranhalten, wer was besonderes will!

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Keine Panik

Nicht umsonst heißt es: Frauen und Kinder zuerst! Morgen zieht nur unsere Untermieterin aus, während wir noch bis Mittwoch da sind. Aber die ersten Stammkunden reagierten heute schon ganz entsetzt auf die Umzugsschilder.

Hängepartie

„Kommt das hier richtig an, daß Du ein bißchen durchhängst?“, fragt mich heute ein weit entfernt lebender Freund. Nicht ganz, aber so ohne Internet am Arbeitsplatz spiegelt der Blog hier im Augenblick den Alltag kaum mehr wieder.

Natürlich ist es zwischen den Jahren deutlich ruhiger, zumindest was die Kundenfrequenz betrifft. Aber dafür gibt es um so mehr zu erledigen. Die Weihnachtsbücher und -karten wegpacken und durch die Sylvesterartikel ersetzen. Na ja, so viel Sylvester ist da nicht. Das einzige Bleigießset, bestehend aus einem Brevier, Löffel und ein paar Bleifiguren war binnen Minuten weg, aber immerhin haben wir noch ein paar ganz süße Neujahrskarten.

Dann hatte ich zu wenig Wechselgeld in der Kasse und ging mit dem Hunderter eines Kunden zur Bank. Mit den paar Kröten in der Kasse sah ich kein Risiko, weil der Hunnie mehr wert war. Daß ich die ganze Zeit mein deutlich wertvolleres PowerBook dem Unbekannten anvertraut hatte, fiel mir erst auf dem Rückweg ein. Aber Kunde und Computer waren bei meiner Rückkehr noch da.

Schließlich krachte es dann noch, eine Glühbirne platzte. Zwar habe ich die Scherben notdürftig entsorgt, aber Hundepfoten und nackte Leiber sollten den Fußboden bis auf weiteres meiden.

Morgen wird dann Fred Kapinski seinen Schreibtisch im Laden beziehen, womit ich jetzt meinen eigenen Literaten habe, sozusagen den Ladenschreiber.

(Foto: Enigma Photos/flickr)

Noch 6 Tage

Nach zwei Tagen im Bett geht's zurück an die Arbeit.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Noch 7 Tage

Dienstag, 25. Dezember 2007

Countdown

Ready to go!

Weihnachtslektüre

Das Porträt aus „Hallo München“.

Noch 8 Tage

Heute bis kurz vor 13 Uhr im Bett geblieben. Aber ich schaue gleich in den Laden, um den Countdown im Schaufenster zu aktualisieren.

Montag, 24. Dezember 2007

Depri (3): Versorgungsengpaß

Kein Cappuccino, keine Studentinnen, kein WLAN mehr. Das Barer 61 hat Winterpause. Und da soll man nicht verzweifeln?

Noch 9 Tage

Coming soon!

Sonntag, 23. Dezember 2007

Depri (2): Sorry, no Dude!

Die Dude-Party am 2. Januar ist wieder abgesagt! Mir ist irgendwie in dieser Jahresendzeit nicht nach Feiern, und nächste Woche werden wir auch noch abends mit dem Auf- und Ausräumen beschäftigt sein, da wir den Laden am 3. Januar besenrein zurückgeben wollen.

Noch 10 Tage

Samstag, 22. Dezember 2007

Andere Straßen, andere Sitten

Der bestverkaufte Titel unserer Kollegen vom Büchermarkt 69 ist ein „Knoten“-Buch. So etwas gibt es bei uns nur am lebenden Objekt...






Wachschutz

Bei den Weihnachtsumsätzen verdient die Kasse schon einen ganz besonderen Schutz...

Noch 11 Tage

Freitag, 21. Dezember 2007

Hauptstadtklopper

Ich weiß nicht, wen ich mehr bedauern soll: Die Berliner Buchhändler oder deren Klientel... Obwohl Udo ein reizender Mensch ist, der ganz offen zugibt, daß er sich natürlich auch mal verschneidet, und der mich während meiner Zeit als Hauptstadtklatschreporter immer zu überzeugen versuchte, daß ich nicht gar so bösartig über die Promis herziehen müßte.

(Foto: Hans Brückner)

Cash Snow

Weihnachten ist, wenn die Kunden morgens eine Postkarte mit einem 100-Euro-Schein bezahlen wollen – und wir herausgeben können...

Die Emanzipation? Nebbich!

Mindestens einmal täglich hält man uns für den Frauenbuchladen. Und wundert sich über die neue Inneneinrichtung, beharrt hartnäckig darauf, hier Bücher bestellt zu haben oder will – wie heute morgen – mich aus meinem Laden herausschmeißen, weil man sich empört, was ein Kerl wie ich im Frauenbuchladen verloren hätte... Zwar liegt der Frauenbuchladen nur ein paar Häuser weiter, aber die Verwechslung hat mich doch irritiert. Wie kann man deren Sortiment mit unserem verwechseln? Bis ich mal einen Blick in deren Schaufensterauslage warf: Ein Bildband mit sexistischen „Vogue“-Bildern, eine Biografie des Obermachos Humphrey Bogart, die Frauenbewegung ist auch nicht mehr das, was sie mal war...

(Foto: professor frenchie/flickr)

Dreingabe mit Stil

Manche Kunden schenken mir ihren Körper, andere spendieren mir einen Cappuccio von gegenüber oder sonst was Schönes. Gestern überraschte mich ein ganz besonders liebenswerter Stammkunde mit diesem Büchertablett. Sonst stehe ich nicht so auf Haushaltsnippes, aber das ist ziemlich geil. Allein schon wegen der Autoren der darauf abgebildeten Bücher: Joseph Brodsky, Jurek Becker, Peggy Guggenheim, Heinz Berggruen, Erich Fried, Ernest Hemingway...

Roberts Retro-Radio

„Das Radio ist der Hammer, Hammer, Hammer!“ Ein zufriedener Kunde nachdem er daheim ein paar Stunden mit dem bei uns erworbenen Radio (165 €) verbracht hat.

Servicetag

Einem Kunden, der heute früh um 9 schon eine halbe Stunde ungeduldig vor dem Laden wartete, nach seinem Großeinkauf die Plastiktüten mit den Bildbänden zu seinem Jaguar getragen. Es gibt Dinge, die man einfach mal getan haben sollte...

Noch 12 Tage

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Deckel

Wenn Sie so aussehen, regelmäßig bei uns einkaufen und einen guten schwäbischen Bürgen haben, dürfen Sie bei uns vielleicht auch anschreiben...

Aber hallo!

„Ein Buchhändler mit Herz. (...) Wenn man heute den Laden betritt, spürt man sofort den Charme, den dieser versprüht – die Atmosphäre mit Musik im Hintergrund lädt zum Schmökern ein. Nicht modern, aber im gemütlichen Stil, mit Büchern aus fast allen Genren, hat Popa sogar eine kleine Raucherecke für seine Kundschaft eingerichtet.“
Patricia Krawczyk im Anzeigenblatt „Hallo München“

Kaum Traffic

Die Schweinebauchanzeige im „In München“ hat sich noch nicht auf der Homepage ausgewirkt. Aber wahrscheinlich liegen die Studenten noch im Bett.

Blanko wird Leidenschaft

Poesiealbum, Gedichtband, Rezeptsammlung? Keine Ahnung, was aus all den Blankobüchern wird, die wir verkaufen. Nur wenn ich das einmal gezeigt bekomme, muß ich es natürlich gleich dokumentieren, wie die leeren Seiten zu einem Dokument der Liebe werden.

Depri (1): Schluß mit den Allmachtsphantasien

Noch 13 Tage

Frozen Blogerita

Bis auf Montag vormittag lief Alice die Woche weiterhin nicht, und bei den Außentemperaturen blogge ich ungern mit offener Ladentür übers 61er WLAN. Nur, falls Ihr Euch wundert, warum derzeit so wenig Beiträge erscheinen....

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Noch 14 Tage

Nach 86 Tagen entdecke ich immer noch unbekannte Bücher, und vor allem Titel mit unbekannten Erkenntnissen. Was mich, trotz unseres umfangreichen Sortiments an Lebenshilfe-Büchern nicht davor bewahrt hat, meine übliche Jahrensend- zeitdepression zu bekommen. In diesem Sinne Grüße from the dark side of the moon.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Noch 15 Tage

Wen Meinhard von Gerkans Interview im aktuellen „Spiegel“ über die Probleme deutscher Architekten im Ausland neugierig gemacht hat: Das 9-bändige Werkverzeichnis: „von Gerkan, Marg und Partner 1966-2001“ gibt's bei uns – neben ganz vielen weiteren Architekturbüchern.

Das Leben nach dem Tod in der Barer

Noch ist der Buchladen quicklebendig, aber mein Leben nach dem finalen Ladenschluß am hundertsten Tag nimmt konkrete Form an: Am 4. Januar geht's zu einem ersten Auftraggeber nach Berlin.

OMG

Das Barer 61 hat vom 24. Dezember bis 7. Januar zu! Das werden anstrengende letzte Tage, so ohne Cappuccino, Piadina und dem Support der dort arbeitenden Mädels...

Montag, 17. Dezember 2007

Noch 16 Tage

Jetzt aber erst einmal die neu eingetroffenen Bücher sortieren und das Durcheinander von letztem Samstag beseitigen...

Sonntag, 16. Dezember 2007

Noch 12 Tage

Natürlich sind es noch 17 Tage, aber wenn man die Sonn- und Feiertage abzieht, öffnet unser Laden gerade noch ein Dutzend Mal.

Samstag, 15. Dezember 2007

By personal invitation only

Ein lieber Stamm- kunde hat uns einige koreani- sche Bondage- Videos seiner Privat- kollektion für einen Filmabend im Buchladen überlassen. Als Bonustrack gibt es dazu noch die japanische Originalfassung von „Tokyo Dekadence – Topâzu“. Anfragen mit Bild für einen der limitierten Zuschauerplätze an dark-i(at)gmx.net.

Noch 18 Tage

Und kisten- weise neue Ware!

Freitag, 14. Dezember 2007

Kuriosa (3)

Philipp Meuser (Hg.): „Die usbekische Botschaft in Berlin – Diplomatische Vertretung und kulturelle Institution“
Abra Edelman: „Celebrity Scarves“

Wahre Stammkunden verraten einem, ...

... wo ihre 24-jährige ukrainische Flamme als Stripperin arbeitet. Wann ist mein nächster freier Abend?

(Foto: Photolarte/flickr)

Noch 19 Tage

Allmählich geht's bei uns zu wie bei der Blog Queen daheim. Zumindest was die Spinnenkultur betrifft. Mein Bruder hat gestern mit den neuen Regalen und prall gefüllten Bücherkisten auch gleich dreierlei Spinnen mitgebracht. Diese eher harmlose Vogelspinne sowie weit lebendigere Weberknechte und kleine, fette schwarze Krabbelmonster. Willkommen bei der Munster Family!

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Buchladen statt Buchhändler des Monats!

Heute kam das Beleg- exemplar vom „Buch- Markt“, und ich darf daher korrigie- ren, daß ich keines- wegs zum „Buchhändler des Monats“ gekürt worden bin, sondern „100 Tage Bücher“ zum „Buchladen des Monats“, was es irgendwie viel eher trifft.