Mittwoch, 5. Dezember 2007
Gutsherrenallüren im Literaturhaus
Eine Jerry-Cotton-Party nächstes Jahr, die Eröffnung einer 50er-Jahre Revue heute abend, das Münchner Literaturhaus schwelgt gerne in vergangenen Zeiten. Das scheint sich auch auf den Führungsstil des Hauses niederzuschlagen. Wie gestern in der „Süddeutschen Zeitung“ zu lesen war, wurde am Sonntag eine Veranstaltung mit dem begnadeten Schandmaul Wiglaf Droste abgebrochen, weil Droste sich „beleidigend und boshaft“ über das Literaturhaus und seinen Chef Reinhard Wittmann geäußert hätte. „Dann ließ er (Droste) sich aus über den bayerischen Dialekt von Literaturhaus-Chef Reinhard Wittmann; außerdem habe dieser, als er sich über die seiner Meinung nach 'miesen Bedingungen' bei der Lesung beschwerte, gesagt, er, Droste, solle nicht vergessen, dass er Kochbücher schreibe, keine Buddenbrooks.“ Souveränität sieht anders aus. Als Wiglaf in meinem Auftrag in der Titelgeschichte eines „Tagesspiegel“-Supplements den Roman des „Tagesspiegel“Herausgebers Karasek verriß, gab es nicht viel mehr als ein Kopfschütteln. Aber wie man schon bei der Diskussion um die Restauration im Literaturhaus sah, regiert Wittmann Wichtigmann gern nach Gutsherrenmanier.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Das Literaturhaus München ist wirklich das allerletzte! Da plustern sich die selbsternannten Pseudoliteraturpäpste vor den Autoren auf wie Hühner und haben eigentlich weder Ahnung von der Welt noch Geschmack was Literatur angeht!
Finde ich ehrlichgesagt sehr gut, dass denen einer Mal die Meinung geigt! Aber wie es scheint, will die werte Gesellschaft keine Kritik hören, ist ihnen wohl der Weihrauch zu Kopf gestiegen bei all der Selbstbeweihräucherung! Es ist wirklich so wie schon der alte griechische Philosoph Heraklit gesagt hat: "die meisten Menschen sind schlecht!".
Kommentar veröffentlichen