„Haben Sie 'Illusionen' von Richard Bach?“, fragt mich die Düsseldorferin.
„Ich fürchte nicht“, erwidere ich sanft mit meinem Kopfschütteln und spule gleich mein Survival-Programm ab. Erster Bluff: So tun, als wüßte ich, wovon sie spricht. Meistens liege ich mit meinem profunden Halbwissen richtig und ahne ungefähr, ob ein Kunde von einem Roman, Krimi oder Sachbuch spricht. Zweiter Bluff: Den Kunden nie einfach wegschicken, sondern mit ihm zu der Ladenecke gehen, wo man das Buch vermutet, denn meistens entdecken die Leute dann ganz andere Titel, die sie interessieren könnten.
Also führe ich die Düsseldorferin ganz nach hinten zum Taschenbuchtisch, wo zwar nur die belletristischen Titel aufgereiht sind, es aber nicht gleich ganz so offensichtlich ist, wenn ich einen Wissenschaftsautor mit einem Romancier verwechselt habe. Suhrkamp ist schließlich Suhrkamp...
Kaum angekommen, schaue ich auf die Bücherreihen, entdecke auf den ersten Blick das gewünschte Buch, von dem ich gar nicht wußte, daß wir es haben, greife danach und gebe es der Düsseldorferin mit den Worten: „Hier ist es.“ Woraufhin sie mich anstarrt, als ob ich ein Pfingstochse wäre.
Ja, die Magie des Buchhändlers...
Mittwoch, 10. Oktober 2007
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1 Kommentar:
Mensch Dorin wer hätte das gedacht, das sich das Verkaufstraining der HMI doch noch mal lohnt?!
Du Topseller!!!
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